Es duftet nach frisch gebackenen Plätzchen und unsere Gedanken beamen uns direkt zurück in die Kindheit als wir mit Mehl auf der Nase und vor Eifer rot leuchtenden Wangen in der Küche standen und helfen durften. Gerüche machen eine Menge mit uns, weil sie den Verstand umgehen und direkt auf das limbische System wirken, das in unserem Gehirn unter anderem für Emotionen zuständig ist. Aber bei Düften geht es nicht nur ums Wohlfühlen. Sie können auch unsere Gesundheit unterstützen. In diesem Artikel erfährst du:
Was sind Aroma-Öle?
Wie werden Aroma-Öle hergestellt?
Woran erkennst du ein gutes Duftöl?
Was musst du bei der Anwendung beachten?
Welche Emulgatoren unterstützen die Anwendung der Öle?
Mit Aromen heilen wir seit mehreren Tausend Jahren
Düfte können beruhigen oder euphorisieren, Schmerzen lindern und dafür sorgen, dass wir uns wohlfühlen. Schon 2500 Jahre vor Christus hat man die Heilkraft erkannt und den Rauch von verbrannten Pflanzen für therapeutische Zwecke genutzt. Die Aromatherapie, wie wir sie heute kennen, entstand zum größten Teil vor Beginn des 1. bis zum Ende des 2. Weltkriegs, also in einer Zeit als für Desinfektion und Wundbehandlung nicht ausreichend Medikamente vorhanden waren. Ein Geruch kann für die Ausschüttung von Endorphinen, Serotonin oder auch Dopamin sorgen und damit vielfältige Reaktionen unseres Körpers auslösen. Daran denken wir selten, wenn wir uns ein schönes Aroma Öl für die Duftlampe kaufen oder einen Duftbaum ins Auto hängen.
Welche Gerüche bei welchen Beschwerden eingesetzt werden können, wird ein Thema in einem unserer nächsten Blogbeiträge sein. Diesmal wollen wir dir ein paar Hintergründe zur Herstellung verraten und dir Tipps geben, worauf du beim Kauf von ätherischen Ölen achten solltest. Denn Öl ist nicht gleich Öl. Herkunft und Herstellung haben große Auswirkungen auf die Qualität.
Aber was sind überhaupt Aroma-Öle?
Aroma-Öle werden auch als ätherische Öle bezeichnet. Als das Wort entstand sollte es soviel wie „enthält Äther“ bedeuten. Heute meinen wir damit Duftstoffe in Öltröpfchen, die flüchtig sind und schnell verdampfen. Es sind hochkonzentrierte, komplexe Pflanzenessenzen. Weltweit kennt man derzeit über 2000 Ölpflanzen, die genutzt werden könnten, tatsächlich verwendet man etwa 300, um daraus Tinkturen, Auszüge, Tees oder ätherische Öle herzustellen.
Aufwendige und teure Herstellung
Für die Aroma-Therapie solltest du immer auf natürliche Substanzen zurückgreifen. Synthetisch hergestellte Düfte können im schlimmsten Fall mehr schaden als nützen, deshalb lass dich bitte nicht von den günstigeren Preisen zum Kauf verführen. Die feinen und zarten Düfte zu gewinnen ist ein aufwendiger Prozess, der nicht billig ist. Von daher sind die natürlichen Öle ihren Preis wert. Es gibt unterschiedliche Wege, um die Duftöle zu gewinnen.
- Wasserdampfdestillation
Dabei wird Wasser in einem großen Behälter erhitzt, Blüten und andere Pflanzenteile liegen z.B. auf einem Gitter darüber und kommen nur mit dem Wasserdampf in Kontakt. Dampf und ätherische Öle steigen gemeinsam auf und werden gekühlt. Dabei trennen sich Öl und Wasser und die Duftessenz kann aufgefangen werden.
2. Kaltpressung
Die Pflanzenbestandteile werden gepresst. Eine Zentrifuge trennt Wasser und Öl. Dieses Verfahren wird zum Beispiel bei Zitrusfrüchten angewendet.
3. Verwendung von Lösungsmitteln
Lösungsmittel und -gase wie Alkohol und Hexan können ebenfalls für die Herstellung ätherischer Öle verwendet werden. Da sie deutlich früher sieden als Wasser, werden sie gerne bei empfindlichen Pflanzen eingesetzt. Hierzu zählen Vanille- und Tonkaöl. Allerdings müssen die Lösungsmittel anschließend sorgfältig wieder entfernt werden.
4. Enfleurage
Dies ist eine besonders teure Methode, die viel Handarbeit benötigt und gleichzeitig das schonendste Verfahren ist. Glasplatten werden mit Fett bestrichen und für mindestens 12 Stunden mit Blüten belegt. Dabei sättigen die Duftstoffe das Fett an. Dieser Vorgang wird bis zu 36 mal wiederholt.
Der bisweilen hohe Preis für ein hochwertiges Öl, das als Therapeutikum genutzt werden kann, kommt auch durch die große Menge an Pflanzen zustande, die für die Herstellung erforderlich ist. Um 10ml eines Aromaöls herzustellen, benötigt man zum Beispiel:
70 kg Melissenblätter
50 kg Rosenblüten
10 kg Orangenblüten
2 kg Zitronenschale
1,5kg Zimtrinde
1,2kg Lavendelblüten
0,5kg Zitronengras
So erkennst du ein hochwertiges ätherisches Öl
Der Markt der ätherischen Öle ist groß und kann auf den ersten Blick sehr verwirrend sein. Auf der sicheren Seite bist du, was die Qualität angeht, wenn du auf dem Etikett folgende Angaben findest:
- 100% naturrein
- Deutscher Name und die botanische Bezeichnung
- Herkunftsland
- Anbauweise
- Gewinnungsart
- Verwendeter Pflanzenteil
- MHD
- Warnhinweise
Worauf du bei der Anwendung achten musst
Auch wenn es sich um ein Naturprodukt handelt, ist es wichtig, gewisse Spielregeln einzuhalten, um sich nicht zu schaden. Immerhin sind die ätherischen Öle hoch konzentriert und können so u.a. zu Verätzungen führen. Deshalb gilt:
- Nicht innerlich einnehmen
- Manche Düfte können Wehen auslösen, daher darf Aroma-Therapie in der Schwangerschaft nur unter Anleitung angewendet werden.
- Epileptiker sollten Aroma-Öle nur unter Anleitung verwenden
- Kontakt mit Augen und Schleimhäuten vermeiden
- Nicht unverdünnt benutzen
- Außer Reichweite von Kindern aufbewahren
- Vor der Verwendung einen Allergietest durchführen
- Aroma-Öle können Oberflächen und Möbel beschädigen
- Bei bestimmten Ölen Sonneneinstrahlung auf der Haut vermeiden
- Bei Überdosierung und falscher Anwendung sind Aroma-Öle gesundheitsschädlich
Mögliche Trägeröle für die Anwendung
Um die Aroma-Öle am Körper zu nutzen, etwa als Badezusatz, Wickel oder Hautcreme benötigt man einen Emulgator. Die Duftöle sind direkt aus der Flasche zu hoch konzentriert und nicht wasserlöslich. Deshalb ist eine weitere Substanz erforderlich, die verdünnt und gleichzeitig für die Vermischung sorgt. Ich möchte mich im Folgenden auf Öle konzentrieren, trotzdem der Hinweis, dass auch Sahne und Honig verwendet werden können.
- Jojoba-Öl
Jojoba-Öl ist fest und wird erst durch Erhitzen flüssig. Es ist nicht sehr fettig, schützt die Haut vor Austrocknung, ist lange haltbar und enthält wertvolles Vitamin E. Jojoba-Öl ist mein Favorit.
- Mandel-Öl
Mandel-Öl ist für die meisten Menschen gut verträglich, riecht angenehm und hat viele gute Inhaltstoffe. Für die Aroma-Therapie ist es auf jeden Fall empfehlenswert.
- Macadamianuss-Öl
Auch dieses Öl riecht angenehm, aber relativ stark. Es kann mit seinem Eigengeruch zarte Düfte in der Therapie überdecken. Dadurch, dass es einen höheren Fettgehalt hat, eignet es sich besonders gut für den Einsatz im Winter.
- Nachtkerzen-Öl
Das Nachtkerzen-Öl muss auf jeden Fall im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es schnell ranzig wird.
- Oliven-Öl
Dasselbe Öl, das du zum Kochen verwendest, kann auch in der Aroma-Therapie eingesetzt werden. Olive fördert die Durchblutung und hemmt Entzündungen. Da dieses Öl oft einen starken Eigengeruch hat, eignet es sich nicht für leichte Aroma-Düfte.
- Walnuss-Öl
Das Walnuss-Öl enthält viele Vitamine und ist besonders bei trockener, rissiger Haut empfehlenswert. Da es nicht lange haltbar ist, lieber nur eine kleine Flasche kaufen. Bei Anwendung auf der Haut kann diese einen Bronzeton annehmen.
- Weizenkeim-Öl
Weizenkeimöl ist aufgrund seines starken Eigengeruchs nicht empfehlenswert.
- Wildrosen-Öl
Wildrose riecht sehr angenehm, auch wenn es nicht aus Rosen, sondern aus Hagebuttenkapseln hergestellt wird. Es kann besonders gut bei Narbengewebe eingesetzt werden, fördert die Wundheilung und macht auch alte Narben geschmeidig.
- Schwarzkümmel-Öl
Auch das Schwarzkümmel-Öl ist aufgrund des starken Eigengeruchs nicht empfehlenswert, es ist eher für die innere Einnahme geeignet. Schwangere sollten dieses Öl nicht nutzen, es kann Wehen auslösen.
Die Aroma-Therapie begleitet uns hier im Blog natürlich weiter. Demnächst stellen wir dir verschiedene Aroma-Öle vor, die du Zuhause für dein Wohlbefinden anwenden kannst. Damit du nichts verpasst, abonnier gerne unseren Newsletter, dann weißt du direkt Bescheid, wenn ein neuer Artikel online ist.
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