Ich habe beschlossen, eine längere Fastenkur durchzuziehen. Laut Plan wird sie 33 Tage dauern. Das heißt nicht, dass ich so lange nichts esse, es werden fünf Tage ganz ohne feste Nahrung sein, dazu kommen jeweils zwei Wochen für die Vor- und die Nachphase.
Warum ich das tue? Ich versuche seit Ewigkeiten abzunehmen, stelle aber fest, dass es nicht von Dauer ist. Ich ziehe ein paar Tage gut durch und falle dann in alte Gewohnheiten zurück. Mein Gewicht geht langsam aber stetig nach oben statt nach unten und ich fühle mich fett, schwer, unbeweglich und kurzatmig. Wenn ich ehrlich bin, sind es schon 20 Kilogramm, die mich von einem gesunden Gewicht trennen und ich möchte daran endlich etwas ändern. Kurze Fastenphasen haben mir in den vergangenen Jahren immer ganz gutgetan, aber jetzt hätte ich gerne etwas mit mehr Nachhaltigkeit und hoffe, dass mehr als vier Wochen einiges in meiner Einstellung ändern und meinen Körper wieder in die Spur bringen.
Das neue Fasten nach Prof. Uehleke
Fastenmethoden gibt es jede Menge, viele davon sind schon über 100 Jahre alt. Ich werde das neue Fasten nach Prof. Uehleke ausprobieren. Ich habe vor kurzem einen Vortrag von ihm zu einem anderen Thema gehört und da hat er seine Methode in einem Nebensatz erwähnt. Mich hat direkt die Neugier gepackt und ich habe weiter recherchiert und für mich hat alles, was er erklärt, tatsächlich Hand und Fuß.
Die Vorteile sollen sein:
- Eine ordentliche Gewichtsabnahme
- Die Methode ist relativ einfach durchzuführen
- Die Leber wird geschont
- Ein Langzeiterfolg ist wahrscheinlich
- Die Darmflora wird verbessert
- Man entgiftet effektiv und natürlich
Die Vorphase
In der 1. Woche der Vorphase geht es darum, langsam auf ungesunde Dinge zu verzichten, bis man sie ganz weglässt. Zigaretten, Süßigkeiten, Alkohol, die Snacks zwischendurch, Fleisch…Außerdem sollte man sich daran gewöhnen, früher ins Bett zu gehen, sich mehr zu bewegen und sich Entspannung zu gönnen. In der 2. Woche werden die Mahlzeiten dann kleiner und es kommen Flohsamenschalen und Heilerde dazu.
Wie es mir mit dem Fasten geht und ob ich tatsächlich durchhalte, werde ich hier in diesem Blog erzählen und jede Woche meine Erfahrungen veröffentlichen.
Tag 1 und 2 von 33
Ich bin einen Tag früher gestartet als geplant. Morgens beim Aufstehen fühlte ich mich so unwohl, dass ich keine Lust mehr hatte so weiterzumachen wie bisher. Jetzt ist der zweite Tag fast vorbei und ich bin sehr zufrieden. Ich habe es geschafft, bei drei kleinen und gesunden Mahlzeiten zu bleiben. Süßigkeiten habe ich gewaltig reduziert (es gab nur einen Lolli), Fleisch vom Speiseplan gestrichen. Ich habe mich ordentlich bewegt, bin viel zu Fuß gegangen und auf meinem Heimtrainer geradelt. Und ich habe auch tatsächlich versucht, früher ins Bett zu gehen. Hat nicht so gut gewirkt, weil ich dafür eher aufgestanden bin, aber der gute Wille zählt. Es gibt noch ein paar Baustellen, die mir nicht so gut gefallen, zum Beispiel mein Lightgetränke-Konsum, aber dafür ist die erste Woche wohl da, um alles nach und nach in Angriff zu nehmen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden und nach dem ersten Tag sind schon 1,4kg verschwunden.
Tag 3 und 4 von 33
Ich fühle mich fit und gut erholt, fast als hätte ich einige Tage Urlaub gemacht. So reagiert mein Körper meistens darauf, wenn ich auf Zucker und andere Kohlenhydrate verzichte oder den Konsum zumindest deutlich einschränke. 2,2 kg bin ich schon losgeworden, aber das Gewicht ist gar nicht das Entscheidende. Viel spannender ist es zu sehen, dass meine Haut jetzt schon glatter und frischer aussieht und dass ich viel mehr Lust habe, raus zu gehen und mich zu bewegen. Ich bin jeden Tag um die 10.000 Schritte gelaufen und mein Fahrradfahren ziehe ich weiter durch.
Tag 5 von 33
Ehrlich gesagt, bin ich oft zu faul, tagsüber zu kochen, deshalb gibt es häufig eine Scheibe Vollkornbrot, dazu einen kleinen Salat oder ein bisschen Rohkost und Obst. Ab und zu ersetze ich das Brot durch ein zuckerfreies Müsli. Gekocht wird bei mir also am Abend und da gibt es vor allem Gemüse – aus dem Backofen, der Pfanne oder dem Kochtopf. Kohlenhydrate, die man sonst klassischer Weise zu allem dazu isst, lasse ich weitestgehend weg, nur ein paar Kartoffeln oder Süßkartoffeln sind ab und zu dabei.
Ich verzichte schon jetzt komplett auf Süßigkeiten und Knabberzeug, habe meine Fleischmenge auf null runtergefahren. Insgesamt sind meine Portionen nicht mal mehr halb so groß wie sonst.
Tag 6
Was bisher noch nicht so gut klappt, sind das ordentliche Kauen, beim Essen nicht zu trinken und immer mindestens vier Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten einzuhalten. Ich kann besser aufs Frühstück verzichten als auf einen Snack am Nachmittag, deshalb esse ich ungefähr um 11.30 Uhr, 15 Uhr, 18.30 Uhr. Verglichen mit meinem ständigen Essen und mindestens fünf Mahlzeiten, finde ich mich aber schon ganz gut.
Tag 7
Jetzt ist also Woche 1 der Vorphase geschafft. Mein Fazit: Es läuft super. Einen Tag lang hatte ich zwischendurch ordentlich Hunger, aber man muss seinem Körper natürlich auch die Chance zur Umstellung geben und deshalb darf das ruhig mal sein.
Ich fühle mich fit, bin deutlich aktiver, bewege mich mehr. Auf der Waage sind drei Kilo weniger zu sehen und das ist wirklich top. Ab morgen werden die Regeln noch ein bisschen strenger und es kommen ein Pulver auf Grundlage von Flohsamenschale und Heilerde dazu.

Ein Gedanke zu “Meine 33 Tage Fastenkur – Die Vorphase”