Kaum hast du deinen 50. Geburtstag gefeiert, flattern dir einige Briefe ins Haus, denn ab sofort gehörst du zur Zielgruppe für diverse Vorsorgeuntersuchungen. Eine davon ist das Mammographie-Screening, das der Früherkennung von Brustkrebs dient. Die Entscheidung, ob du diese Untersuchung machen lässt oder nicht, kannst nur du treffen. Es gibt Dinge, die dafürsprechen, aber auch einiges, was dagegenspricht. Wenn du diesen Artikel gelesen hast, bist du so gut informiert, dass du Vor- und Nachteile kennst und die richtige Entscheidung für dich treffen kannst. Die Informationen richten sich an Frauen, bei denen es bisher keinen Brustkrebsverdacht oder eine – diagnose gab.
Wer wird zum Mammographie-Screening eingeladen
Die Untersuchung richtet sich an Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren. Sie werden alle zwei Jahre schriftlich per Post zur Untersuchung eingeladen.
Muss ich den Termin wahrnehmen?
Nein. Die Untersuchung ist freiwillig. Auch wenn dir im Einladungsschreiben ein konkreter Termin genannt wird, muss du diesen nicht wahrnehmen. Es ist aber nett, wenn du zumindest absagst. Das kannst du per Telefon, Fax, Brief oder ganz bequem über die Internetseite machen. Dort hast du auch die Möglichkeit, den Termin zu verschieben.
Warum sollte ich das Mammographie-Screening machen?
Brustkrebs, der früh erkannt wird, kann besser behandelt werden. Und ja, man muss es so drastisch sagen, die Gefahr, dass du an dieser fiesen Erkrankung sterben musst, sinkt dadurch, dass du dich regelmäßig untersuchen lässt. Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen halten die Mammographie für einen wichtigen Vorsorge-Baustein und übernehmen die Kosten ohne zu meckern. Ohne dich mit vielen Zahlen zu langweilen: In Deutschland erhalten von 1000 Frauen, die sich untersuchen lassen, sechs die Diagnose Brustkrebs.
Was spricht dagegen, das Mammographie-Schreening zu machen?
Leider gibt es bei dieser Untersuchung auch falsch-positive Ergebnisse. Das heißt, im Röntgenbild werden Auffälligkeiten entdeckt, bei denen es sich erst später herausstellt, dass es kein Brustkrebs ist. Die betroffenen Frauen müssen weitere Untersuchungen, wie beispielsweise eine Biopsie über sich ergehen lassen und haben natürlich während des gesamten Zeitraums Angst vor einer schlechten Diagnose. Von 1000 Frauen bekommen 24 ein falsch-positives Ergebnis.
Außerdem gibt es sogenannte Überdiagnosen. In diesen Fällen wird Brustkrebs entdeckt, der nie Probleme gemacht hätte und auch ohne Behandlung nicht zum Tod führen würde. Da man das vorher nicht weiß, wird dieser Brustkrebs natürlich durch Operationen oder Chemotherapie behandelt. Diese unangenehmen Behandlungen wären in einigen Fällen nicht nötig gewesen, aber wie gesagt, man weiß es vorher nicht.
Was kommt bei der Untersuchung auf mich zu?
Das Mammographie-Screening ist eine Röntgenuntersuchung. Dazu musst du deinen Oberkörper frei machen. Deine Brüste werden jeweils aus zwei verschiedenen Winkeln durchleuchtet. Dazu werden sie auf eine Plexiglasscheibe gelegt und eine zweite Scheibe drückt von oben auf die Brust. Den Oberkörper musst du dabei etwas verdrehen. Der Druck der Scheibe ist okay und gut auszuhalten. Wenn du allerdings unter Spannungsgefühl in den Brüsten leidest, zum Beispiel bevor du deine Tage bekommst, solltest du den Untersuchungstermin am besten so planen, dass die Beschwerden nicht bestehen.
Wenn dieses Spannungsgefühl stark ist und wechseljahrsbedingt auftritt, kann ich dir meinen Kurs „Gut durch die Wechseljahre“ empfehlen, da ist das auch ein Thema. Mehr Informationen bekommst du hier.
Die Untersuchung dauert nur ein paar Minuten.
Was ist, wenn ich immer noch unsicher bin?
Mit der Einladung bekommst du jede Menge Informationsmaterial. Wenn dir das nicht reicht, kannst du dich durch eine Ärztin oder einen Arzt beraten lassen. Das Gespräch musst du vor dem Screening buchen, denn bei der Mammographie selbst, sind keine Ärzte dabei. Auch die Möglichkeiten werden dir in der Einladung erklärt.
Was muss ich beachten?
Zum Mammographie-Screening musst du einige Unterlagen mitbringen: deine Versichertenkarte, das Einladungsschreiben und einen ausgefüllten Fragebogen. Ganz wichtig ist es, dass du vor dem Termin kein Deo benutzt und dich im Achsel- und Brustbereich nicht eincremst. Auch, wenn das unangenehm ist, musst du dich unbedingt daran halten, denn dadurch können z.B. weiße Pünktchen auf dem Röntgenbild erscheinen und das Ergebnis verfälschen. Gegen ein Deo in der Handtasche und die sofortige Anwendung nach der Untersuchung spricht natürlich nichts 😉
Wann bekomme ich die Ergebnisse?
Bis du die Ergebnisse bekommst, dauert es in etwa eine Woche. Sie kommen per Post zu dir nach Hause
Wie geht es danach weiter?
Es gibt zwei Möglichkeiten. Wenn alles in Ordnung ist, steht das in dem Ergebnis-Brief und damit ist die Sache erledigt bis in zwei Jahren die nächste Einladung kommt.
Sollte bei der Auswertung der Röntgenbilder eine Auffälligkeit gefunden werden, wirst du zu weiteren Untersuchungen eingeladen. Das heißt aber nicht, dass du Brustkrebs hast. Also nicht direkt Panik bekommen! Die weiteren Untersuchungen können auch zeigen, dass alles in Ordnung ist.
