Wir möchten heute mal mit einem Mythos aufräumen, den wir in letzter Zeit immer wieder hören: Obst und Gemüse sind so teuer geworden, da kann man sich gar nicht gesund ernähren.
Ja, es stimmt, genau wie viele andere Lebensmittel sind auch Obst und Gemüse teurer geworden. Trotzdem gibt es auch in diesem Bereich eine Menge Möglichkeiten Geld zu sparen. Und, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, geben wir ziemlich viel Geld für Mist aus – vielleicht lässt sich der eine oder andere Euro da auch gut verlagern. Statt mir morgens einen Kaffee to go in einem hippen Laden zu holen, kann ich für dieselbe Summe für eine komplette Familie ein leckeres und gesundes Gericht kochen.
Und auch mit diesen Tipps könnt ihr eine Menge Geld sparen.
Tipp 1 – Saisonal kaufen
Wir sind alle verwöhnt, denn es gibt immer genau das zu kaufen, worauf wir gerade Lust haben. Ich erinnere mich an meine Kindheit, als es Erdbeeren ab Mai gab und zwei Monate später waren sie wieder verschwunden. Wir haben uns riesig darauf gefreut und in den paar Wochen ordentlich reingehauen und als die Zeit vorbei war, war das eben so. Wir mussten bis zum nächsten Jahr warten, aber das war nicht schlimm, denn es kamen kurz darauf Kirschen, dann Weintrauben und schließlich Mandarinen und Orangen. So hat eben jedes Obst und Gemüse seine Zeit im Jahr. Und wenn du dich im Supermarkt umschaust, sind die Lebensmittel, die gerade Saison haben, auch die günstigsten. Es hilft also Geld zu sparen, wenn du auf den Rhythmus der Natur hörst.
Versprochen, wir werden hier demnächst eine Übersicht veröffentlichen, welche Sorten wann an der Reihe sind. Am besten abonnierst du unseren Newsletter, dann verpasst du nichts.
Tipp 2 – Regional kaufen
Genauso sinnvoll wie der saisonale Einkauf ist es, regionale Produkte zu kaufen. Warum muss ein Apfel um die halbe Welt fliegen, wenn direkt vor der Haustür genauso leckere Sorten wachsen? Den Transport für das Obst zahlst du natürlich mit. Abgesehen davon, dass es aus ökologischer Sicht voll daneben ist, macht sich die lange Reise oft auch beim Geschmack bemerkbar, weil die Produkte unreif gepflückt werden, statt noch ein bisschen Sonne genießen zu dürfen.
Viele Supermärkte werben inzwischen mit ihren regionalen Produkten. Dort kannst du in der Regel mit gutem Gewissen zugreifen und Geld sparen.
Tipp 3 – Direkt beim Erzeuger kaufen
Wenn du ländlich wohnst, hast du wahrscheinlich das große Glück, dass es bei dir um die Ecke Bauern gibt, die ihre Ware direkt am Hof verkaufen. Auch hier kannst du normalerweise gut und günstig einkaufen, sparst dir lange Wege und bekommst Obst und Gemüse so preiswert wie nirgendwo sonst.
Stadtkinder müssen da etwas kreativer sein – vielleicht lohnt es sich, den Wochenendausflug mit der Familie aufs Land zu machen und auf dem Weg an einem der zahlreichen Verkaufsstände am Straßenrand das eine oder andere mitzunehmen. Ansonsten bieten sich die zahlreichen Wochenmärkte an, die es in jeder Stadt gibt. Auch hier bekommst du die Ware direkt vom Erzeuger zu vernünftigen Preisen.
Tipp 4 – Auf Angebote achten
Die Zeit der vielen Supermarktwerbezettel im Briefkasten ist zum Glück vorbei, es kann sich für dich aber lohnen, die Angebotsnewsletter deiner bevorzugten Geschäfte zu abonnieren. So siehst du natürlich sofort, wo was besonders günstig zu bekommen ist. In der Regel gelten die Angebote für mehrere Tage, so dass du dir deine Einkaufszeit einteilen kannst.
Wenn du flexibel bist und gerne mal etwas Neues ausprobierst, kannst du besondere Schnäppchen machen. Statt immer nur dasselbe einzukaufen und zu kochen, kauf doch einfach mal das, was im Angebot ist. Selbst wenn du es noch nie zubereitet oder irgendwo probiert hast, können da ganz tolle neue Lieblingsrezepte entstehen. Es gibt genug Internetseiten mit einfachen und leckeren Rezepten. In der Regel reicht es, ein oder zwei Zutaten, die man nutzen möchte, in die Suche einzugeben und man bekommt mehr Vorschläge als man jemals nachkochen kann.
Tipp 5 – Zu günstigen Zeiten einkaufen
Neben all den Angeboten gibt es in manchen Supermärkten und auch auf dem Wochenmarkt Zeiten zu denen es besonders günstig wird. Oft ist das kurz vor der Marktschließung der Fall. Bei mir im Supermarkt um die Ecke ist der Samstagnachmittag die ideale Gelegenheit, um Obst oder Gemüse einzukaufen, denn dann gibt es ordentliche Rabatte. Meist sind es die Produkte, die man nicht bis Montag im Kühlhaus lagern kann, weil sie dann nicht mehr frisch sind. Bei Beeren ist das oft sol, aber auch bei allen anderen empfindlichen Obst- und Gemüsesorten. Da kann locker bis zu 50 Prozent sparen und wenn man diese Lebensmittel direkt am Wochenende verarbeitet, ist es gar kein Problem.
Tipp 6 – Lebensmittel retten
Meine Lieblingsmethode um Geld zu sparen, ist das Retten von Lebensmitteln. Es gibt in vielen Städten Foodsharing-Möglichkeiten. In für jeden zugänglichen Räumlichkeiten gibt es Regale und Kühlschränke mit Lebensmitteln. Wer zu Hause oder im eigenen Geschäft zu viel hat, kann es dort abgeben, wer etwas benötigt, nimmt es kostenlos mit. Eine tolle Sache, auch wenn ich bisher keine Gelegenheit hatte, sie auszuprobieren.
Ich rette gerne Lebensmittel bei meinem ganz normalen Einkauf im Supermarkt oder beim Lieferdienst. Immer häufiger werden dort Retterboxen oder Rettertüten für sehr kleines Geld angeboten. Auf den Fotos siehst du meine Beute, die jeweils zwischen drei und 4,50 Euro gekostet hat. Manchmal haben die Produkte kleine Druckstellen, manchmal sind sie schon sehr reif und müssen schnell gegessen werden. Oft ist aber auch nur die Verpackung kaputtgegangen, so dass die Tomaten nicht mehr in einer Schale liegen oder die Zucchini aus dem Netz gerutscht sind und deshalb nicht mehr an der Kasse gescannt werden können. Sie liegen dann einfach in bester Qualität lose in der Retterbox oder in der Rettertüte.
Gerne nutze ich auch die App To good to go. Restaurants und Geschäfte bieten hier Produkte an, die sie nicht verkaufen konnten, die aber zum Wegschmeißen zu schade sind. Das können komplette Mahlzeiten sein, Brötchentüten oder – für uns in diesem Blog besonders relevant – Obst und Gemüse. Es machen große Supermarktketten mit, aber auch kleine Markthändler. Diese Beute habe ich auf dem Wochenmarkt gemacht:

Man weiß vorher nie, was man bekommt. Enttäuscht worden bin ich bisher nicht und ich mag es sehr, vorher nicht zu wissen, was in der Tüte sein wird, denn dann muss ich auch manchmal aus meiner Komfortzone raus und mich an etwas Neues wagen. In der Regel bekommt man die Produkte für 1/3 des regulären Preises. Übrigens müsst ihr euch nicht schämen oder denken, dass man euch für Bittsteller hält. Die Anbieter sparen sich durch den Verkauf immense Entsorgungskosten und ich habe bei der Abholung Menschen aus allen Alters- und Einkommensgruppen getroffen. Beim Lebensmittelretten geht es nicht nur ums Geld, sondern auch darum, nichts Essbares zu verschwenden und wegzuwerfen.
Hast Du auch schon Erfahrungen mit dem Lebensmittelretten gemacht? Dann lass uns gerne einen Kommentar da.
